Vor 50 Jahren waren wir noch ein sehr kleines "Häuflein Gleichgesinnter", das sich vom Stamm Singen auslöste.
Etwa 15 Pfadfinder bildeten den Kern, aus dem der Stamm Steißlingen zu einem kräftigen und blühenden Zweig erwachsen sollte. Wenn man zurückblickt, so hat sich in den letzten 50 Jahren schon
vieles verändert und das ist auch gut so, aber die entscheidenden Grundideen der Weltpfadfinderbewegung waren und sind auch heute noch so überzeugend, dass sich über die vielen Jahre hinweg eine
Kontinuität des Guten und Besonderen abzeichnet.
In den Anfängen unseres Stammes, also in den 70er Jahren war alles recht einfach und überschaubar. Die Lager waren kleiner, die Zelte und die Ausrüstung oft "primitiv", gekocht wurde auf einem
selbstgebauten Ofen in einem Erdloch und in den oft wackligen "Donnerbalken" wurden die kleinen grüne Kügelchen aus dem Erpseneintopf versenkt.
Das hat sich heute schon grundlegend geändert: Der Transport in große Lager erfolgt heute mittels LKW und Reisebus. Ein extra Kochteam mit einem gut ausgerüstetem Küchenzelt ist heute schon
Standard. Das war in den Anfängen mit "ein Fahrrad, ein Zelt Klampfe" schon um ein vielfaches einfacher. Zum Glück ist die Lagerromantik aber nicht untergegangen. Das Lagerfeuer ist immer noch
ein Mittelpunkt ,schon gar in der Nacht, wenn auch heute noch mit einem Überfall und dem "Bannerklauen" gerechnet werden muss. Wie eh und je ist auch heute noch die Spannung da, was wird wohl
alles auf und zukommen, oder bei einem Wanderlager, wo werden wir heute Nacht schlafen, geht wohl alles gut? "Darin liegt es, was das Pfadfindertum interessant macht, ein gewisses Maß
Ungewissheit, das Neue und Überraschende, das Bewältigen von Schwierigkeiten und das Gefühl, wir haben es wieder einmal geschafft."
Die Natur zu erkennen, zu ergründen und zu verstehen war schon immer unsere Absicht, heute gepaart mit dem notwendigen Gedanken des Umweltschutzes. Bei den Jahresaktionen, z.B. "Gegen
Diskriminierung", "Stoppt Rechts" und "Movida Bolivia" kam der Grundgedanke der Pfadfinder der Stärkere schützt den Schwächeren zur Geltung. Seit 1992 werden Gruppenstunden mit Mädchen und Jungen
gemeinsam durchgeführt.